Artania: ein königliches Einzelstück
In einer Kreuzfahrtwelt, in der seit vielen Jahrzehnten – und noch viel mehr in jüngerer Vergangenheit – große Bauserien mehr oder weniger identischer Schwesterschiffe den Ton angeben, ist es schon ein Kuriosum, wenn die Flotte eines Kreuzfahrtveranstalters ausschließlich aus „Einzelstücken“ besteht. Der in Bonn, Deutschland, ansässige Veranstalter Phoenix Reisen, ist ein solches Kuriosum, ist doch jedes seiner vier Hochseeschiffe einzigartig.
Das vor 52 Jahren gegründete Internehmen setzt traditionell Second-Hand-Schiffe ein, in die es im Laufe der Jahre fortwährend investiert. Neben dem Flaggschiff Amadea (1990 für die japanische NYK Cruises gebaut), der Amera (1988 für die Royal Viking Line gebaut) und der saisonal gecharterten Deutschland (1998 für die Peter Deilmann Reederei gebaut) zählt seit 2011 auch die Artania zur Flotte der Bonner.
ARTANIA at Bergen, Norway
Building Plate
1965 gründete der in Kanada geborene Stanley McDonald Princess Cruises, um Kreuzfahrten an der US-Westküste anzubieten. Standen anfangs Reisen ab Los Angeles entlang der Mexikanischen Riviera mit Charterschiffen auf dem Programm, expandierte das Unternehmen wenige Jahre später auch nach Alaska. 1974 verkaufte McDonald die Firma an die Pennisular & Oriental Steam Navigation Company (P&O), blieb jedoch noch bis 1980 als Chairman „an Bord“. Unter P&O expandierte Princess schnell. Die Briten brachten mit der Sun Princess ein erst zwei Jahre zuvor gebautes Schiff in die Flotte ein, und von Flagship Cruises wurden die ebenfalls erst wenige Jahre jungen Island Princess und Pacific Princess übernommen. Ebenfalls 1974 brachte Jeraldine Saunders ihr autobiografisches Buch „The Love Boats“ auf den Markt, in dem sie über ihre Erfahrungen als Kreuzfahrtdirektorin berichtete. Drehbuchautor Wilford Lloyd Baumes und Produzent Aaron Spelling nutzten die Vorlage ab 1977 für die weltbekannte Fernsehserie „The Love Boat“, nachdem zuvor bereits drei Pilotfilme erschienen waren. Auch wenn die Serie größtenteils in Hollywood gedreht wurde, fungierte die Pacific Princess als offizielles Setting, was Princess Cruises einen gewaltigen Push bescherte.
Dennoch dauerte weitere zehn Jahre ab dem Kauf von Princess Cruises durch P&O, bis die Reederei ihren ersten „echten“ Neubau erhielt: Im Herbst 1982 bei der Wärtsilä-Werft im finnischen Helsinki auf Kiel gelegt, sollte die Royal Princess neue Maßstäbe setzen – und das tat sie, gilt sie doch selbst heute, mehr als 40 Jahre nach ihrer Indienststellung, als nahezu zeitlos. Am 30. Oktober 1984 wurde der Neubau mit Heimathafen London abgeliefert. Bei der feierlichen Taufe in Southampton am 15. November 1984 fungierte niemand geringeres als die Gemahlin des britischen Thronfolgers, Diana, Prinzessin von Wales, als Patin.
Die Baukosten der Royal Princess beliefen sich auf 165 Millionen US-Dollar, was einem Wert von knapp 500 Millionen US-Dollar heutzutage entspricht. Die Wärtsilä-Werft mit ihren Standorten in Turku und Helsinki galt zur damaligen Zeit als eine der renommiertesten Werften für den Bau moderner Passagierschiffe und hatte beispielsweise 1977 mit der Finnjet ein bahnbrechendes Passagierfährschiff und in den frühen 1970er Jahren drei Luxuskreuzfahrtschiffe für die Royal Viking Line gebaut. Das für die damalige Zeit sehr innovative Design der Royal Princess bedeutete den kompletten Verzicht auf Innenkabinen für Passagiere, wobei zwei Decks über Balkonkabinen verfügten. Das Layout sah zudem die öffentlichen Bereiche recht weit unten im Schiff vor, mit den meisten Kabinendecks darüber – noch heute Standard bei Kreuzfahrtschiffen. Die Royal Princess war bei einer Länge von 230,61 Metern mit 44.458 BRZ vermessen und bot 1.188 Passagieren Platz. Der Antrieb erfolgte über vier von Wärtsilä in Lizenz gebaute S.E.M.T.-Pielstick 6PC4-2L Hauptmaschinen mit insgesamt 23.200 kW, die auf zwei vierblättrige Verstellpropeller wirkten. Die maximale Geschwindigkeit betrug 22 Knoten.
Balcony stateroom before renovation (no longer on offer)
Balcony stateroom after renovation, current status
2003 schlossen sich P&O Princess Cruises und die Carnival Corporation in Form einer Dual-listed Company zur Carnival Corporation & plc zusammen. Innerhalb des Markenportfolios dieses nun größten Kreuzfahrtunternehmens wurde die Royal Princess 2005 zu P&O Cruises auf den britischen Markt transferiert und erhielt dort den Namen der altgriechischen Jagdgöttin Artemis, deren römische Bezeichnung Diana ist – sicher kein Zufall! 2009 konnte sich dann Phoenix Reisen, die schon länger ein Auge auf das Schiff geworfen hatten, die Artemis zur Übergabe im April 2011 sichern, wobei der Bonner Veranstalter stets lediglich als Charterer auftritt, während die Bereederung der Schiffe durch Dritte erfolgt, im Fall des nun Artania genannten Schiffs anfangs durch V.Ships, heute durch BSM Cruise Services.
Vor Beginn ihrer ersten Kreuzfahrt für Phoenix Reisen am 28. Mai 2011 verholte die Artania zur Lloyd Werft Bremerhaven. Um auf dem für zwei Tischzeiten gebauten Schiff eine offene Tischzeit zu ermöglichen, wurde die Achterlounge in ein zweites Hauptrestaurant namens Artania umgewandelt und das Buffetrestaurant komplett erneuert. Wie sich herausstellte, hatten die Vorbesitzer in den letzten Jahren nur noch wenig in den Erhalt des Schiffs investiert und so zeigten sich in der Werft diverse „Baustellen“, mit denen man nicht gerechnet hatte. Dennoch begann die Jungfernreise für Phoenix Reisen pünktlich, auch wenn noch einige Restarbeiten zu erledigen waren.
Die Artania ersetzte bei Phoenix Reisen die 2009 verschrottete Maxim Gorkiy. Auch diese galt zu ihrer Zeit als ausgewiesenes „Raumschiff“ – eine Eigenschaft, die auch ihre Nachfolgerin auszeichnet, und endlich gilt die Geräumigkeit auch für die dritte Dimension. Denn während die Maxim Gorkiy flächenmäßig sehr großzügig daherkam, dämpfte die niedrige Raumhöhe in den öffentlichen Bereichen diesen Eindruck teilweise.
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über das Schiff: Tief unten auf Deck 1 (Merkur-Deck) liegen nahezu ausschließlich Crew-Bereiche, doch hier befindet sich auch das Bordhospital. Darüber liegen auf Deck 2 (Neptun-Deck) die ersten Passagierkabinen – auch hier durchweg mit Fenstern und nicht „nur“ mit Bullaugen ausgestattet. Es schließt sich die Lobby an, in deren Mitte die Stahl- und Bronze-Plastik Spindrift die Blicke auf sich zieht. Das originale Kunstwerk von 1984, für dessen Schaffung der Brite David Norris mit der Otto-Beit-Medaille der Royal British Society of Sculptors ausgezeichnet wurde, stellt einen Möwenschwarm dar und passt somit perfekt auf ein Phoenix-Schiff. Zwar finden sich in der Lobby der Artania keine gläsernen Panoramalifts, doch kann man die zwei „freistehenden“ Aufzüge nahe der Spindrift-Statue mit Fug und Recht als Vorgänger dieses späteren Trends sehen. Rund um die Lobby gruppieren sich die Rezeption (vorn), die Phoenix-Information (Steuerbord) sowie das Landausflugsbüro (Backbord), während sich achtern der Eingang zum Restaurant Vier Jahreszeiten befindet. Dieses hieß zuvor auf der Artemis noch Coral Dining Room und war seinerzeit das einzige Hauptrestaurant des Schiffs.
Lobby with Spindrift
Pichler’s Restaurant
Auf Deck 3 (Salon-Deck) liegt – um den Deckendurchbruch der Lobby herum – Harry’s Bar. Als diese zu Artemis-Zeiten noch Tiffany’s Bar hieß – passend zur Tiffany-Glas-Decke oberhalb der Spindrift-Plastik, die beim Umbau von der Royal Princes zur Artemis eingebaut worden war – befand sich hier eine Art kleine „Gedenkstätte“ für die ursprüngliche Taufpatin, Prinzessin Diana. Nach achtern geht es auf zwei breiten Innenpromenaden vorbei an der geräumigen Boutique zur völlig neu geschaffenen Casablanca Bar. An dieser Stelle befanden sich auf der Artemis noch das Kasino und das Cyb@study genannte Internet-Café und Computerlernzentrum. Die Casablanca Bar bietet mit ihrem stylisch-modernen Interieur eine Kombination aus hohen Barstühlen und bequemen Sofaecken. Nahe der großen Bar befindet sich eine kleine Tanzfläche. Im Anschluss an das großzügige achtere Treppenhaus gelangt man zu zwei weiteren neu entstandenen Räumen. Auf der Backbordseite liegt das Ende 2024 neu hinzugekommene Spezialitätenrestaurant Pichler’s. Es ersetzt die vormalige Bodega Bar. Hier kann man ein kostenloses Spezialitätenmenü genießen. Reservierungen sind allerdings erforderlich. Auf der Steuerbordseite befindet sich der Eingang zum Restaurant Artania, der wohl größten Einzelinvestition beim Umbau der Artemis zur Artania. An gleicher Stelle befand sich bis April 2011 die Starlights Lounge, die als sekundäre Showlounge des Schiffs diente und mit einer kleinen Bühne, einer großen Tanzfläche und – ganz achtern – einer kleinen Hochzeitskapelle ausgestattet war. Auf der Backbordseite ging diese unmittelbar in die Century Bar (heute Pichler’s Restaurant) über. Diese Örtlichkeit eignete sich hervorragend zur Schaffung eines weiteren Restaurants, da sich die Hauptküche des Schiffs genau unterhalb befindet. Um „kurze Wege“ für den Service zu gewährleisten, wurden Rolltreppen eingebaut, die das Restaurant mit der Küche verbinden. Der neue Speisesaal präsentiert sich äußerst geräumig, mit viel Platz um die Tische herum und wurde beim letzten Werftaufenthalt der Artania im Spätherbst 2024 neugestaltet.
Casablanca-Bar
Harry’s Bar
Im Eingangbereich zur ehemaligen Starlights Lounge befand sich auf der Artemis übrigens noch die Bordbibliothek, die auf der Artania zwischenzeitlich auf Deck 7 (Jupiter-Deck), vorn, umgezogen war, bevor man dort zwei neue Balkonkabinen einbaute. Heute gelangt man auf dem Salon-Deck von Harry’s Bar auf der Steuerbordseite nach vorn gehend zur kombinierten Bibliothek / Internet Café / Kartenspielzimmer. Zum anderen befindet sich auf der Steuerbordseite auch der Eingang zum fensterlosen Bordkino, das auch als Konferenz- und Vortragsraum dienen kann und der letzte verbliebene öffentliche Raum der Artania ist, der sich noch fast genauso präsentiert wie zu Zeiten der Artemis. Wenn genügend „Nachwuchs-Kreuzfahrer“ an Bord sind, ist das Kino zuweilen Treffpunkt für gemeinsame Veranstaltungen und Unternehmungen mit dem Phoenix-Team. Eigene Räumlichkeiten für Kinder und Jugendliche gibt es an Bord der Artania nicht. Auf der Backbordseite schließt sich die Foto-Galerie an das Kino an. Ganz vorn auf diesem Deck befindet sich die Atlantik Show Lounge mit angeschlossener Bar. Da die Royal Princess seinerzeit als Schiff mit zwei Essenssitzungen gebaut wurde, fällt die Atlantik Show Lounge leider angesichts der Gesamtzahl der Passagiere recht klein aus.
Atlantik Showlounge
Cinema
Auf Deck 4 (Saturn-Deck) kann man auf einer teakgedeckten Außenpromenade das gesamte Schiff umrunden. Eines der Highlights der Artania findet sich achtern auf diesem Deck: In einem vormals wenig genutzten Außenbereich wurde ein Durchbruch zu einem darunter befindlichen, der Besatzung vorbehaltenen Deck geschlossen und somit eine großzügige Deckfläche für die heutige Phoenix Bar erschlossen. Diese kommt mit urgemütlichen Loungemöbeln und einem Tresen mit Barhockern unmittelbar an der Heckreling daher, bei der man direkt über das Kielwasser schauen und dabei ein Getränk genießen kann. Hier wurde unzweifelhaft einer der schönsten Außenbarbereiche auf See geschaffen. Abends werden die Achterdecks in stimmungsvolles LED-Licht getaucht, das allerdings bereits zu Artemis-Zeiten installiert worden war. Oberhalb der Phoenix Bar erstrecken sich die Außenbereiche terrassenförmig und im Stile eines Amphitheaters angeordnet bis hinauf nach Deck 8 (Lido-Deck). Phoenix Reisen hat glücklicherweise das Potential dieses zuvor lediglich mit Sonnenliegen „geschmückten“ Juwels erkannt und es stark aufgewertet. So liegt oberhalb der Phoenix Bar die sogenannte Phoenix Lounge mit weiteren Loungemöbeln, während noch ein Deck weiter oben wetterfeste Sport- und Fitnessgeräte installiert wurden, die zur körperlichen Betätigung mit phantastischem Ausblick einladen.
Generell überzeugt die Artania mit sehr großzügigen Außendecks. Der Artania Pool auf Deck 9 (Sonnen-Deck) zählt zu den größten auf See. An ihn schließt sich der – um den Schiffsmast angeordnete – Spa- und Fitness-Bereich an, der bei der Übernahme des Schiffs einer umfangreichen Neugestaltung unterzogen wurde. Ganz vorn befindet sich oberhalb des Sonnen-Decks gar noch ein erhöhter Ausguck, so dass auf insgesamt fünf Decks die Möglichkeit unverbauter Blicke über den Bug besteht. Liegt der Artania Pool ein wenig abseits des „Trubels“, liegt sein Gegenstück auf Deck 8 (Lido-Deck) mittendrin. Am Kopernikus-Pool, der aufgrund seiner Größe eher zum Plantschen denn zum Schwimmen einlädt, spielt buchstäblich häufig die Musik – und das nicht nur beim traditionellen Bayerischen Frühschoppen.
Kopernikus Pool
Promenade Deck
Achtern schließt sich das Lido Buffet-Restaurant an. Es ist zu allen Mahlzeiten als legere Alternative geöffnet und bietet eine vergleichbare Speisenauswahl. Oberhalb des Buffet-Restaurants umschließt die Panorama-Lounge Pazifik den Schornstein. Sie war von P&O Cruises erst Ende 2007 vollständig neu in einem dezenten britischen Landhausstil eingerichtet worden und blieb daher beim Umbau zur Artania zunächst unverändert. Inzwischen wurde hier nicht nur die komplette Verglasung gewechselt (zwei neue Fensterscheiben ersetzten drei alte), sondern auch die Inneneinrichtung erneuert.
Wie bereits zuvor erwähnt, verfügten beim Bau der Royal Princess alle Passagierkabinen über Fenster, 150 davon auch über einen privaten Balkon. Stand Ende 2024 hat sich die Zahl der Balkonkabinen auf 288 erhöht. Auf den Decks 5 und sechs und sieben entstanden im Laufe der Jahre zudem gänzlich neue Kabinen in vorher anderweitig genutzten Bereichen, zum Beispiel in den sehr großzügigen Foyers der Treppenhäuser, die gar über Meerblick verfügt hatten. Eine komplette Ausstattung der Kabinen auf den Decks 5 & 6 mit Balkonen ist jedoch aufgrund der dort befindlichen Rettungsboote nicht möglich. Im Herbst 2024 konnten allerdings zwei neue, größere Tenderboote in Betrieb genommen werden, womit ein Rettungsboot wegfiel und auch an seiner Stelle die Kabinen mit Balkonen nachgerüstet wurden. Grundsätzlich kommen alle Kabinen geräumig daher, wobei die Standardkabinen vergleichsweise lang und dafür schmal sind. Dies bedeutet, dass die Betten einzeln stehen und ein Zusammenstellen der Betten zwar möglich, aber unpraktisch ist (bei Balkonkabinen wird dadurch die Balkontür blockiert). Erst ab Juniorsuiten aufwärts sind Doppelbetten daher Standard.
Am 21. November 2013 wurde erstmals eine Folge der Doku-Serie „Verrückt nach Meer“ im Fernsehen ausgestrahlt, die an Bord der Artania gedreht worden war. Zuvor waren von der erfolgreichen Serie, von der letztlich zehn Staffeln erschienen, bereits seit 2010 drei Staffeln auf der Albatros von Phoenix Reisen abgedreht worden. Da die Ausstrahlung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen stets ein schmaler Grat ist, was „Werbung“ betrifft, wurde der Name des Veranstalters Phoenix Reisen meist weggelassen und gar den Schiffen neue Bezeichnungen gegeben. So wurde die Albatros „Weiße Lady“ genannt, die Artania „Grand Lady“ – ein Begriff den auch Phoenix Reisen (neben dem Schiffsnamen, versteht sich) bis heute zuweilen nutzt.
Pazifik Lounge
Restaurant Vier Jahreszeiten
2014 stand für die Artania eine große und lebensverlängernde Werftzeit an. Insgesamt 43 Millionen Euro investierte Phoenix Reisen, wovon alleine 18 Millionen Euro auf vier neue Hauptmaschinen des Typs Wärtsilä 12V32 sowie einen Wärtsilä 8V32 Hilfsdiesel entfielen. Diese neue Maschinenanlage ist mit 27.840 kW nicht nur etwas leistungsstärker als die alte, sondern wiegt weniger als die Hälfte! Zum Ausgleich musste zusätzlicher Stahl als Ballast verbaut werden. Durch die Lagerung der neuen Hauptmaschinen auf Gummipuffern konnten zudem die Vibrationen deutlich reduziert werden. Die Balkone der Kabinen auf den Decks 7 & 8 wurden komplett erneuert, ebenso das Hauptrestaurant Vier Jahreszeiten, das sich zuvor immer noch in eher exzentrischen Farben präsentiert hatte. Zudem begann Phoenix Reisen mit einer umfangreichen Neugestaltung der Kabinen, die sich über nahezu zehn Jahre hinziehen sollte. In einem ersten Schritt wurden die Badezimmer der Standardkabinen komplett entkernt und die umständlich zu bedienenden Badewannen durch geräumige Duschen ersetzt. Heute sind alle Kabinen komplett neugestaltet, präsentieren sich im frischen Look und gelten mich ihren unzähligen durchdachten Staumöglichkeiten als wahre Raumwunder.
Doch auch auf technischer Seite investiert Phoenix Reisen bis heute weiterhin große Summen in das nun über 40 Jahre alte Schiff. Beim letzten Aufenthalt auf der Lloyd Werft Bremerhaven im Spätherbst 2024 wurde der Antrieb im Hinblick auf neue Umweltstandards umgebaut und stößt nun 80% weniger Emissionen aus. Die 2014 neu eingebauten Hauptmaschinen wurden mit einer hochmodernen Abgasrückführungstechnologie (EGR – Exhaust Gas Recirculation) ausgerüstet. Damit ist die Artania laut Phoenix Reisen das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das auf diese Weise die IMO Tier III-Konformität erreicht. Bereits 2022 waren erste Umbauten hierfür erfolgt.
Mit diesen Investitionen in die Zukunft des eleganten „Schiffs-Oldies“ darf gehofft werden, dass die Artania auch ihren 50. Geburtstag noch unter der Flagge von Phoenix Reisen wird feiern dürfen. Zu wünschen wäre es dem „königlichen Einzelstück“ allemal!
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