Porto, die Stadt, die Portugal ihren Namen gab


Die Stadt Porto zieht jedes Jahr Millionen von Touristen aus aller Welt an – dank ihrer Schönheit, dem Charme ihrer Sehenswürdigkeiten und ihrer reichen Geschichte. Porto ist das Tor und der Ausgangspunkt für eine Reise durch die landschaftliche und kulturelle Vielfalt Portugals. Immer häufiger wird Porto als Hauptetappe für Flusskreuzfahrten eingeplant – wegen ihres authentischen Charakters und ihres facettenreichen Kulturerbes.

Der ideale Ausgangspunkt für einen Besuch in Porto (oder Oporto, wie sie von vielen genannt wird) ist die Kathedrale. Bekannt als Sé Catedral, ist sie eines der bedeutendsten architektonischen und religiösen Schmuckstücke der Stadt. Sie liegt im Herzen der Altstadt und ist ein symbolträchtiges Wahrzeichen, das majestätisch auf einem Hügel thront und einen spektakulären Blick auf Porto und den Douro bietet. Die Kathedrale von Porto blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück, die mindestens bis ins 12. Jahrhundert reicht. Der Bau begann 1110 auf Initiative des ersten Bischofs der Stadt, D. Hugo, während der romanisch-gotischen Periode. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrfach umgebaut und erweitert und vereint heute Elemente verschiedener Architekturstile wie Romanik, Gotik und Barock. 1394 wurde die Kathedrale zur Basilika erhoben und entwickelte sich zu einem bedeutenden religiösen Zentrum der Stadt. Trotz zahlreicher Renovierungen hat sie sich ihren Reiz und ihre Pracht bis heute bewahrt.

Von der Kathedrale aus führen enge Gassen und Treppen hinunter zu einem der malerischsten und faszinierendsten Stadtviertel: der Ribeira. Dieses historische Viertel, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist ein wahres Zentrum portugiesischer Authentizität, beeindruckender Architektur und lebendigem Nachtleben. Die Kopfsteinpflasterstraßen und bunt gestrichenen Häuser sind ein bezauberndes Beispiel traditioneller portugiesischer Baukunst. Die mit Pastellfarben gestrichenen Fassaden, schmiedeeisernen Fenster und blumengeschmückten Balkone schaffen ein romantisches und charmantes Ambiente. Beim Bummeln bewundert man historische Gebäude wie die Casa do Infante, ein mittelalterliches Haus, das einst die Residenz von Heinrich dem Seefahrer war. Das Herz der Ribeira ist jedoch die Uferpromenade am Douro – eine weite Flaniermeile voller Bars, Restaurants und Cafés.

Porto ist berühmt für seine ikonischen Brücken über den Douro. Besonders hervorzuheben ist die Ponte Dom Luís I (1886), ein imposantes Eisenbauwerk, entworfen von Teofilo Seyring, das die Ribeira mit der Stadt Vila Nova de Gaia verbindet. Man kann die Brücke zu Fuß oder mit der Straßenbahn überqueren und dabei atemberaubende Ausblicke auf die Stadt genießen.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Bahnhof São Bento, ein Symbol der Stadt. Es ist einer der meistfrequentierten und bekanntesten Bahnhöfe Portugals. Der Bahnhof wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters errichtet, nachdem die Bahnstrecke 1896 erweitert wurde. Der architektonische Entwurf von José Marques da Silva wurde im selben Jahr vom Gemeinderat genehmigt. Der Bau begann Anfang des 20. Jahrhunderts, aber aufgrund mehrerer Verzögerungen wurde der Bahnhof erst 1916 eröffnet. Der architektonische Stil orientiert sich an der Pariser Beaux-Arts-Schule. Um dem Bauwerk ein nationaleres Flair zu verleihen, wurden später typisch portugiesische Elemente hinzugefügt. Es handelt sich um eine echte Sehenswürdigkeit – wahrscheinlich eine der meistbesuchten! Das Innere ist vollständig mit über 20.000 blauen und weißen Azulejos geschmückt – ein wirklich einzigartiges Schauspiel! Die Wartehalle ist mit über 500 Quadratmetern Azulejos verziert. Die Kacheln zeigen verschiedene Szenen, darunter ländliches Leben, Prozessionen, Pilgerfahrten, Viehmärkte und Weinlesen. Ein Bereich ist der Geschichte und Entwicklung des Verkehrs in Portugal nach dem Bau der Eisenbahn gewidmet.

Porto war 2001 Kulturhauptstadt Europas – ein Titel, der sich in ihrem umfangreichen Erbe widerspiegelt: die Stadtmauern, die Kirche São Francisco, das avantgardistische Musikhaus Casa da Música, die Gärten des Kristallpalastes (Palácio de Cristal) und vieles mehr.

Die Buchhandlung Lello e Irmão gilt als eine der schönsten Europas – ihre exzentrische Ästhetik inspirierte J.K. Rowling beim Schreiben des ersten Harry-Potter-Bands. Neben diesen einzigartigen Orten gehören Musik und guter Wein ebenfalls zu einem gelungenen Porto-Erlebnis. Ein unvergessliches Erlebnis ist zum Beispiel eine Fado-Vorstellung in der Cálem-Kellerei! Wer sich für Meeresfauna und -flora interessiert, sollte ein Ticket für das SEA LIFE Porto kaufen – ein beeindruckendes Aquarium mit über 3.000 Tier- und Pflanzenarten.

Auch die Museen von Porto sind einen Besuch wert. Es gibt Galerien und Sammlungen jeder Art, etwa das Casa Guerra Junqueiro – einst das Wohnhaus des gleichnamigen portugiesischen Dichters; die Fundação Serralves – perfekt für Liebhaber zeitgenössischer Kunst; das Portugiesische Zentrum für Fotografie – untergebracht in einem ehemaligen Gefängnis; das Glasmosaik-Museum (Museu do Vitral) oder die Casa do Infante, um nur einige Beispiele zu nennen. Für Familien empfiehlt sich ein Besuch im interaktiven Museum WOW Porto oder im World of Discoveries – ideale Orte, um zwischen den Sehenswürdigkeiten spielerisch zu lernen und Spaß zu haben.

Das Erlebnis Porto endet nicht bei Kultur und Museen: Auch die Gastronomie spielt eine Hauptrolle – mit authentischen Aromen und lokalen Traditionen. Also: Wo und was essen in Porto?

Kabeljau in allen Variationen, Tripas à Moda do Porto, Eclairs, Caldo Verde, Francesinha, ein Glas Portwein, Pastéis de Nata, Bifana – die Liste ist lang. Um einen Ort wirklich kennenzulernen, muss man auch seine kulinarische Kultur erleben! Ein bekanntes Gericht ist „Punheta de Bacalhau“ – roher, gehackter Kabeljau mit Zwiebeln. Kabeljau ist ohne Zweifel in jedem Restaurant und Geschäft zwischen Lissabon und Porto zu finden. Angeblich haben die Portugiesen 366 verschiedene Zubereitungsarten – eine für jeden Tag!

Die Francesinha ist eines der bekanntesten portugiesischen Gerichte – ein echter „Super-Sandwich“! Man könnte sie als mehrschichtigen Toast beschreiben: Zwischen zwei Brotscheiben liegen verschiedene Zutaten wie Rindfleisch, Käse, Würstchen, Schinken, Mortadella. Das Ganze wird mit geschmolzenem Käse und einer herzhaften Sauce aus Fleischbrühe, Bier, Tomaten und Piri-Piri übergossen. Manche Versionen enthalten auch ein Spiegelei als „Tüpfelchen auf dem i“ – dazu Pommes als Beilage.

Caldo Verde – auf Deutsch „grüne Suppe“ – findet man überall in Porto. Sie wird als Vorspeise oder Hauptgang serviert und besteht aus Kartoffeln, „Couve Galega“ (Grünkohl) und ein paar Scheiben Chouriço (leicht scharfe Wurst). Die Bifana ist ein kleines, rundes Brötchen, außen leicht knusprig, gefüllt mit gebratenem oder gegrilltem Schweinefleisch. Ideal als Snack oder leichtes Mittagessen – die Königin des portugiesischen Slow Foods. Und nicht zu vergessen: der Pastel de Nata, das portugiesische Dessert schlechthin – eine kleine Blätterteigtarte mit köstlicher Puddingcreme, ursprünglich von Mönchen im Hieronymitenkloster in Lissabon kreiert.

Porto und Umgebung – für alternative Reiserouten

Für Kunstliebhaber empfehlen wir nachmittags anstelle des Börsenpalastes einen Besuch im Museu Nacional Soares dos Reis – eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Stadt. Fotografie-Fans kommen im Centro Português de Fotografia in der Altstadt auf ihre Kosten. Wer religiöse Architektur liebt, sollte neben den bereits erwähnten Kirchen auch die Igreja do Carmo, Igreja das Carmelitas und Igreja da Misericórdia besuchen. Wer schon einmal in Porto war oder das Landesinnere erkunden möchte, sollte das Douro-Tal entdecken – mit Weinverkostung und Mittagessen von Porto aus. Für Familien gehören neben der Bootsfahrt und dem Buchladen auch die Jardins do Palácio de Cristal zum Pflichtprogramm – die beliebteste Grünfläche der Stadt, unweit vom Zentrum entfernt.

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Giulia Pasetto

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