Swan Hellenic: eine Initiative gegen den rotfeuerfisch
Swan Hellenic hat eine neue Initiative ins Leben gerufen, um die Ausbreitung des Rotfeuerfischs im Mittelmeer zu bekämpfen und das Bewusstsein für dieses ökologische Problem zu schärfen. Die Ankündigung erfolgte im September 2025 an Bord der SH Diana während eines Aufenthalts im Hafen von Chania auf Kreta, im Rahmen einer achttägigen Kulturkreuzfahrt von Athen nach Istanbul.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit den NGOs Elafonisos Eco und SDG4MED entwickelt und ist Teil der EU-Mission „Restore our Ocean and Waters by 2030“. Es trägt konkret zu dem Aufruf zum Handeln bei, den S.D. Fürst Albert II. von Monaco gestartet hat, der sich seit Jahren aktiv für den Schutz des Mittelmeers und gegen die Ausbreitung des Rotfeuerfischs einsetzt.
SH Diana
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Während der Elafonisos Eco Week 2025, die vom 14. bis 16. April auf der gleichnamigen griechischen Insel stattfand, hielt Fürst Albert II. eine Rede, in der er auf die Dringlichkeit hinwies, die rasche Verbreitung dieser invasiven Art – auch bekannt als Skorpionfisch – zu stoppen. Er betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um die marine Biodiversität zu fördern, die Wasserqualität zu verbessern und die Umweltbildung zu stärken, und schlug die Schaffung eines „Living Laboratory“ zur Bekämpfung invasiver Arten vor. Die von Swan Hellenic vorgestellte Initiative ist eine konkrete und zeitnahe Antwort auf diesen Aufruf, die Wissenschaft, Gastronomie und öffentliche Sensibilisierung miteinander verbindet.
An Bord der SH Diana fand ein Themenabend statt, bei dem das kulinarische Team Gerichte mit lokal gefangenem Rotfeuerfisch zubereitete – ein Beispiel dafür, wie diese invasive Art in eine wertvolle Nahrungsressource verwandelt werden kann. Der Abend endete mit einem Workshop, der die ökologischen Auswirkungen des Rotfeuerfischs und die effektivsten Strategien zu seiner Eindämmung vorstellte. Der Rotfeuerfisch stammt ursprünglich aus dem Indopazifik und wurde in den 1980er-Jahren erstmals vor der Küste Floridas gesichtet. Seitdem hat er die Ostküste der USA, den Golf von Mexiko und die Karibik erobert. Seit 2012 dringt er auch ins Mittelmeer vor – über den Suezkanal. Seine Eigenschaften machen ihn zu einer großen Bedrohung für Meeresökosysteme: Jedes Weibchen kann bis zu zwei Millionen Eier pro Jahr legen, der Fisch ist ein gefräßiger Räuber kleiner Fische, Krebstiere und wirbelloser Tiere und kann innerhalb von nur fünf Jahren bis zu 30 % der heimischen Meeresfauna vernichten. Bestätigte Sichtungen gibt es bereits in Zypern, Kreta, Sizilien und Kalabrien, und laut Wissenschaftlern könnte er bald auch die Gewässer Monacos erreichen.
Lionfish
Lionfish
Die von Swan Hellenic gestartete Initiative basiert auf der Pionierarbeit von Enrico Toja, Präsident von Elafonisos Eco, der die griechische Insel Elafonisos in ein Zentrum für Forschung und Sensibilisierung zum Thema Rotfeuerfisch verwandelt hat. An Bord der SH Diana erklärten Toja und Katerina Kokkinaki, Leiterin nachhaltiger Projekte der NGO, die rasche Ausbreitung dieser Art, ihre verheerenden Auswirkungen auf die Ökosysteme und die dringende Notwendigkeit, Verbraucher, Köche und Meinungsführer in die Eindämmungsmaßnahmen einzubeziehen. Laut Toja kann die Gastronomie dabei eine Schlüsselrolle spielen: Der Rotfeuerfisch ist nicht nur essbar, sondern auch schmackhaft und eignet sich für Gerichte wie Ceviche, gegrillten Fisch oder Suppen. Eine Marktnachfrage für diesen Fisch zu schaffen, sei eine konkrete und realistische Strategie, um seine Ausbreitung zu begrenzen.
Der von Swan Hellenic gewählte Ansatz steht im Einklang mit den Empfehlungen der Vereinten Nationen und des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), die das Konzept der „Bekämpfung durch Konsum“ fördern – also den Verzehr invasiver Arten, um ihre Population zu reduzieren. Fischer, Gastronomen, Verbraucher und Meinungsführer sind dabei entscheidende Akteure, um eine ökologische Bedrohung in eine nachhaltige Chance zu verwandeln. Swan Hellenic positioniert sich somit als Wegbereiter eines kulturellen Wandels, der im Rahmen des Kreuzfahrterlebnisses Bildung und Engagement miteinander verbindet und Gäste aktiv in eine globale Umweltinitiative einbezieht.
Andrea Zito, CEO von Swan Hellenic, bekräftigte das Engagement des Unternehmens für den Schutz der Umwelt und mariner Ökosysteme. Als Pionier kultureller Kreuzfahrten habe Swan Hellenic die Verantwortung, das Bewusstsein für ökologische Themen in den bereisten Regionen zu stärken. Er betonte, dass die Lionfish Initiative Wissenschaft, Kulinarik und aktives Mitwirken der Reisenden vereint, um eine entscheidende ökologische Herausforderung des Mittelmeers zu bewältigen. Auch die wissenschaftliche Gemeinschaft lobte das Projekt, insbesondere Professorin Laura Giuliano, Generaldirektorin der CIESM – Wissenschaftlichen Mittelmeerkommission mit Sitz in Monaco, die die ernste Bedrohung der mediterranen Biodiversität durch den Rotfeuerfisch hervorhob. Sie bezeichnete die Initiative von Swan Hellenic als vorbildlich und als möglichen Schlüsselfaktor zur Eindämmung der Art.
SH Diana Swan Nest
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Mit dieser Initiative bestätigt Swan Hellenic ihr Engagement, Wissen und Respekt für die empfindlichsten Lebensräume der Welt zu fördern, und zeigt, dass auch Luxustourismus eine aktive und verantwortungsbewusste Rolle im Umweltschutz spielen kann. Das Lionfish-Control-Projekt ist eine konkrete Antwort auf eine wachsende Bedrohung und zugleich ein innovatives Beispiel dafür, wie Kultur, Wissenschaft und Gastronomie zusammenwirken können, um Umweltbewusstsein und ökologischen Mehrwert zu schaffen.
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Gabriele Bassi
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