Karibik-Tourismus: Branche blickt zuversichtlich 2025
Der karibische Tourismus setzt seinen Aufschwung fort und verzeichnete im Jahr 2024 Ergebnisse, die die Werte vor der Pandemie übertreffen, und bestätigt sich als einer der dynamischsten Sektoren der regionalen Wirtschaft.
Laut dem neuen Jahresbericht der Caribbean Tourism Organization (CTO) erreichte die Zahl der internationalen Ankünfte 34,2 Millionen, ein Anstieg von 6,1 % gegenüber 2023 und 6,9 % gegenüber 2019, dem Bezugsjahr vor der globalen Gesundheitskrise. Ein Erfolg, der die Fähigkeit der Branche zeigt, sich anzupassen, zu innovieren und neu zu starten, gestützt auf eine solide Inlandsnachfrage, die Stärkung der nordamerikanischen Märkte und eine zunehmende Flugkonnektivität. Der Bericht „Caribbean Tourism Performance Review 2024“ hebt die Widerstandsfähigkeit der karibischen Tourismusbranche und ihre anhaltende Attraktivität für internationale Reisende hervor.
Dominica Beach – credit discover dominica
travelbelize
Die Dominikanische Republik bestätigt sich auch 2024 als meistbesuchte Destination der Region mit 8,5 Millionen Touristen, gefolgt von Jamaika mit 2,9 Millionen und Kuba mit 2,2 Millionen Besuchern. Die Bahamas verzeichnen 1,9 Millionen Ankünfte und zählen neben Aruba (1,4 Millionen) und Puerto Rico (1 Million) zu den beliebtesten Zielen. Insgesamt machten diese sechs Destinationen mehr als die Hälfte aller Ankünfte in der Karibik aus.
Besonders stark wuchsen aufstrebende Ziele wie Montserrat (+29,4 %), St. Vincent & the Grenadines (+27,2 %), Belize (+22,8 %) und Curaçao (+20,3 %). Curaçao verzeichnete zudem die deutlichste Verbesserung gegenüber der Vor-Pandemie-Zeit mit einem Plus von 51,1 % gegenüber 2019. Die USA bleiben mit 16,8 Millionen Ankünften im Jahr 2024 der wichtigste Herkunftsmarkt (+3,5 % gegenüber 2023 und +7,9 % gegenüber 2019). Kanada trug mit 3,3 Millionen Touristen bei, ein Plus von 4 %, liegt jedoch noch leicht unter dem Vor-Covid-Niveau.
Das Wachstum aus dem europäischen Markt ist mit 5,3 Millionen Besuchern (+1,4 %) moderater, stellt aber immer noch 89,4 % des Gesamtvolumens von 2019 dar. Auch die innerregionale Reisetätigkeit nahm zu: Die Bewohner der Karibik unternahmen 1,6 Millionen Reisen innerhalb der Region, ein Anstieg von 5,1 %, blieb jedoch unter den Vor-Pandemie-Zahlen. Bemerkenswert ist die Entwicklung des südamerikanischen Marktes mit 2 Millionen Ankünften (+17,8 % gegenüber 2023), was einem Wachstum von 19,7 % gegenüber 2019 entspricht. Die wirtschaftliche und politische Stabilität in Schlüsselländern wie Argentinien, Brasilien und Kolumbien hat diesen Trend sicherlich begünstigt.
Der Kreuzfahrtsektor erlebte einen regelrechten Boom: Im Jahr 2024 wurden 33,7 Millionen Besucher per Schiff gezählt, ein Plus von 10,3 % gegenüber 2023 und 10,9 % gegenüber 2019. Auch der Hotelbereich zeigt Anzeichen einer vollständigen Erholung. Die durchschnittliche Auslastungsrate erreichte 66,6 % (+0,8 %), während der durchschnittliche Tagespreis (ADR) um 4,2 % auf 437,02 US-Dollar stieg.
Ocho Rios Bay with Cruise Ship at Pier – credi visitjamaica
Dona Regis-Prosper, Secretary-General & CEO, Caribbean Tourism Organization
Laut Aliyyah Shakeer, Forschungsdirektorin der CTO, bleiben die Prognosen für 2025 positiv, wenn auch mit moderateren Wachstumsraten aufgrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten. Die internationalen Ankünfte mit Übernachtung sollen um 2 bis 5 % steigen und 35 Millionen erreichen, während der Kreuzfahrtsektor um 5 bis 7 % wachsen und 36 Millionen Besucher erreichen könnte.
Dona Regis-Prosper, Generalsekretärin der Caribbean Tourism Organization, betonte, dass das anhaltende Wachstum des Tourismus in der Karibik die Stabilität der regionalen Zusammenarbeit und die unerschöpfliche Anziehungskraft der karibischen Reiseziele widerspiegelt. Sie hob hervor, dass die Tourismusbranche trotz geopolitischer Unsicherheiten und globaler wirtschaftlicher Herausforderungen eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit gezeigt habe. Ihrer Ansicht nach erfordert die aktuelle Situation verstärkte strategische Investitionen, die Förderung innovativer Kooperationen und die Einführung nachhaltiger Praktiken zum Schutz des menschlichen, kulturellen und natürlichen Erbes der Region. Sie schloss mit der Feststellung, dass die Zukunft des karibischen Tourismus vielversprechend sei und es die Verantwortung aller sei, diese mitzugestalten.
Der Tourismus in der Karibik präsentiert sich somit als wachstumsstarker Sektor mit soliden Zukunftsaussichten. Die 2024 erzielten Ergebnisse, die über den Vor-Pandemie-Niveaus liegen, bestätigen die Fähigkeit der regionalen Tourismusindustrie, Herausforderungen zu meistern und sich weiterzuentwickeln, gestützt auf einen diversifizierten Markt und ein effektives Netzwerk von Kooperationen. Obwohl für 2025 aufgrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten ein moderateres Wachstum erwartet wird, bleibt der Optimismus dank der gezeigten Resilienz und gezielter Investitionen in Nachhaltigkeit und Innovation bestehen.
Das gemeinsame Engagement von Regierungen, Akteuren und lokalen Gemeinschaften wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Karibik weiterhin ein erstklassiges Reiseziel bleibt, das authentische Erlebnisse bietet und sein natürliches sowie kulturelles Erbe für zukünftige Generationen bewahrt.
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