Camping in der Antarktis mit Oceanwide Expeditions


Unter den eindrucksvollsten Erlebnissen, die man auf einer Antarktis-Expedition machen kann, nimmt das Antarktis-Camping von Oceanwide Expeditions einen besonderen Rang ein. Es geht nicht einfach darum, draußen zu schlafen, sondern vollständig einzutauchen in eine der entlegensten, stillsten und faszinierendsten Regionen unseres Planeten.

Wer sich für diese Aktivität entscheidet, bekommt die außergewöhnliche Chance, eine Nacht unter dem südlichen Himmel zu verbringen, eingehüllt im Biwaksack, umgeben nur von Schnee, Eis und dem Klang unberührter Natur. Dieser Leitfaden ist für alle gedacht, die dieses Abenteuer erwägen, und liefert alle notwendigen Informationen, um zu verstehen, wie das Antarktis-Camping funktioniert und was man von dieser einzigartigen Erfahrung erwarten kann.

Eine authentische Polarerfahrung

Die Camping-Aktivität in der Antarktis, wie sie von Oceanwide Expeditions angeboten wird, richtet sich an diejenigen, die den weißen Kontinent auf eine echte und unmittelbare Weise erleben möchten. Anders als beim traditionellen Camping wird hier auf Zelte verzichtet. Aus Gründen des Windes und logistischer Flexibilität stellt die Organisation stattdessen Biwaksäcke zur Verfügung: robust, wasserdicht, atmungsaktiv und geeignet für die extremen Bedingungen in der Antarktis. Diese Säcke, kombiniert mit hochwertigen Polarschlafsäcken und isolierenden Isomatten, bieten Schutz und Komfort selbst unter härtesten Bedingungen. Ziel ist es, eine Nacht echten Kontakts mit der antarktischen Umgebung zu ermöglichen – sicher, aber ohne Barrieren zwischen Mensch und Natur.

Das Camping findet in ausgewählten Regionen der Antarktischen Halbinsel statt, stets unter Berücksichtigung der Wetterbedingungen, der Umweltvorschriften und der Logistik an Bord. Die Möglichkeit zu campen besteht nur auf bestimmten Expeditionen mit den Schiffen Hondius, Plancius und Ortelius, die alle für polare Verhältnisse ausgerüstet sind.

Die Teilnahme steht allen offen, es sind keine Vorerfahrungen oder speziellen technischen Kenntnisse erforderlich. Dennoch ist es eine Outdoor-Aktivität in einem der unwirtlichsten Gebiete der Erde, daher wird eine gewisse Anpassungsfähigkeit erwartet. Die Teilnehmer sollten bereit sein, auf Schnee, Felsen oder Eis zu laufen, beim Aufbau des Camps gemeinsam mit den Guides mitzuhelfen und am nächsten Morgen zur Säuberung beizutragen.

Die Zahl der Camper ist auf maximal 30 pro Nacht begrenzt und eine frühzeitige Anmeldung ist erforderlich. In manchen Fällen werden während der Expedition zusätzliche Nächte angeboten, jedoch nur abhängig von Umwelt- und Logistikbedingungen.

Eine Nacht auf dem Eis: Ablauf

Das Camping beginnt nach dem Abendessen, wenn die Teilnehmer mit Zodiacs an Land gebracht werden. Dort wird unter Anleitung von erfahrenen Crew-Mitgliedern das Lager errichtet, die die ganze Nacht über mit den Campern an Land bleiben. Der Kontakt zum Schiff erfolgt den ganzen Abend über per Funk, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Jeder Teilnehmer erhält eine Isomatte, einen synthetischen Schlafsack mit Baumwollinnenseite und einen atmungsaktiven, wasserdichten Biwaksack. Die bereitgestellten Schuhe sind robuste, isolierte Gummistiefel, geeignet für nasse oder vereiste Untergründe.

Im vollständigen Einklang mit dem Antarktis-Vertrag und den IAATO-Richtlinien wird das Camping so gestaltet, dass die Umwelt geschont wird. Daher ist es nicht erlaubt, Lebensmittel, heiße Getränke, Kochgeräte oder Brennstoffe mit an Land zu bringen. Dieser Ansatz schützt nicht nur das lokale Ökosystem, sondern macht das Camping noch authentischer.

Da jedes Detail dazu dient, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, werden auch sanitäre Bedürfnisse nach strengen ökologischen Prinzipien gehandhabt. Vor dem Landgang empfiehlt es sich, die Bordtoiletten zu nutzen; in Notfällen steht eine tragbare Gruppen-Toilette bereit. Für mehr Komfort in der Nacht wird vorgeschlagen, eine breite Trinkflasche mitzubringen, die hygienisch genutzt werden kann.

Am Morgen, vor dem Rückkehr zum Schiff und dem Frühstück, helfen alle Teilnehmer bei der vollständigen Reinigung des Standortes. Alle Gegenstände werden sorgfältig eingesammelt und gereinigt, damit die Landschaft genau so bleibt, wie sie war: unberührt, rein, unversehrt. Ein integraler Bestandteil des Erlebnisses, der Wert und Bedeutung verleiht.

Wetterbedingungen: unvorhersehbar und faszinierend

Ein Aspekt, der beim Antarktis-Camping besonders zu beachten ist, ist die Unbeständigkeit des Wetters, was die Durchführung der Aktivität direkt beeinflussen kann. Selbst bei klarem Himmel und scheinbar guten Bedingungen können katabatische Winde auftreten – kalte, intensive Luftströme, die schnell von Gletschern zur Küste hinabfallen. In unsicheren Situationen kann das Camping an Land verschoben oder abgesagt werden.

Wenn das Ausschiffen nicht möglich ist, kann die Crew eine alternative Nacht im Freien auf dem Deck des Schiffs vorschlagen, wobei dennoch eine immersive Erfahrung gewährleistet wird, die den Sicherheitsstandards entspricht.

Für die Durchführung der Aktivität ist eine Mindestteilnehmerzahl von 10 Personen erforderlich; maximal sind 30 pro Nacht.

In den Sommermonaten liegen die Temperaturen entlang der antarktischen Küste in der Regel zwischen -5 °C und +8 °C, jedoch kann der Windchill-Effekt die gefühlte Temperatur deutlich senken. Daher ist es unerlässlich, geeignete technische Kleidung zu tragen, die speziell für polare Bedingungen entwickelt wurde, um während der gesamten Aktivität Komfort und Sicherheit zu gewährleisten.

Die richtige Kleidung wählen

Oceanwide Expeditions stellt sämtliche für das Camping notwendige technische Ausrüstung zur Verfügung, jedoch ist jeder Teilnehmer selbst für seine persönliche Kleidung verantwortlich. Es ist entscheidend, sich im Zwiebellook zu kleiden – beginnend mit atmungsaktiver Thermounterwäsche, gefolgt von einem Fleece oder einer Softshell-Jacke, und abschließend mit einer winddichten und wasserdichten Daunenjacke.

Die Hände sollten mit Thermohandschuhen sowie einem zusätzlichen Innenhandschuhpaar geschützt werden. Für die Füße werden sehr dicke Socken empfohlen, idealerweise aus Wolle oder synthetischem Material – Ersatzpaare sollten mitgeführt werden. Eine warme Mütze, ein Halswärmer oder eine Sturmhaube helfen dabei, die Körpertemperatur zu halten. Unverzichtbar sind außerdem eine Sonnenbrille mit UV-Schutz sowie eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, da die Reflexion der Sonne auf dem Eis auch bei Kälte Sonnenbrände verursachen kann. Ab Februar, wenn die Nächte wieder dunkler werden, empfiehlt es sich, eine leichte Stirnlampe mitzunehmen. Von Baumwollkleidung wie T-Shirts oder Jeans wird ausdrücklich abgeraten, da sie Feuchtigkeit speichern und in kalter Umgebung gefährlich werden können.

Ein einmaliges Erlebnis im Herzen der Natur

Was das Antarktis-Camping zu einer so besonderen Aktivität macht, ist nicht nur das Reiseziel selbst, sondern vor allem die Art und Weise, wie man es erlebt. Es gibt keine Barrieren zwischen dem Camper und der Landschaft: Man schläft unter freiem Himmel, lauscht den Geräuschen der wilden Tierwelt, hört das Knacken und Bewegen des Eises, beobachtet die Sterne (oder die Mitternachtssonne) – und das alles in absoluter Stille. Es kommt nicht oft vor, dass man sagen kann, auf einem unbewohnten Kontinent übernachtet zu haben – eingehüllt in einen Schlafsack, bewacht von erfahrenen Guides, an einem Ort, der für die meisten Menschen der Welt unerreichbar bleibt. Dieses Erlebnis geht über gewöhnlichen Tourismus hinaus: Es ist eine Herausforderung der Anpassungsfähigkeit, ein Akt des bewussten Erlebens und eine tiefe Verbindung zur Natur.

Um an der Camping-Aktivität teilzunehmen, muss mindestens eine Nacht vor Beginn der Reise gebucht werden, wobei man eine Expedition wählt, die diese Option auf der offiziellen Website von Oceanwide Expeditions anbietet. Zusätzliche Nächte können gegebenenfalls direkt an Bord gebucht werden, sofern die Bedingungen es zulassen. Es gibt keine Warteliste – deshalb ist es wichtig, sich rechtzeitig einen Platz zu sichern.

Abschließend lässt sich sagen: Das Antarktis-Camping ist eines der authentischsten und berührendsten Erlebnisse, die ein Reisender während einer Polarexpedition machen kann. Unter freiem Himmel in der Antarktis zu schlafen – in vollkommener Stille, inmitten einer surrealen und unberührten Landschaft – bedeutet, zum eigentlichen Kern der Entdeckung zurückzukehren.

Oceanwide Expeditions bietet diese Erfahrung mit der Kompetenz, Sicherheit und dem Umweltbewusstsein, die ihre Reisen seit jeher auszeichnen. Für alle, die mehr wollen als nur beobachten und die Antarktis wirklich erleben möchten, ist Camping die perfekte, unvergessliche Wahl – ein Erlebnis, das selbst viele Jahre später noch tief in der Erinnerung verankert sein wird.

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Gabriele Bassi

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