A-Rosa Sena: Rheinkreuzfahrt mit Weihnachtsstimmung


Die Reise beginnt ab Köln, dem Heimathafen der A-Rosa Sena. Doch bevor wir das neueste Flusskreuzfahrtschiff der Reederei betreten, nutzen wir die Adventszeit für einen Besuch des Kölner Weihnachtsmarktes.

In der Altstadt und am Heumarkt duften Zimtnoten und Glühweingeruch um die Wette, während die Eisfläche zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen einlädt und an den vielen schön geschmückten historischen Ständen handwerkliche Kunstwerke als Weihnachtsgeschenke angeboten werden. Genauso soll eine Adventskreuzfahrt beginnen. Ich kaufe mir noch einen winterlichen Hut und bringe mich mit einer Tasse Punsch plus Crêpe in vorweihnachtliche Stimmung. Danach flanieren wir zum Hauptbahnhof, um von dort per kostenlosem Shuttlebus zum Anleger am Deutzer Hafen zu kommen

Dort wartet bereits die A-Rosa Sena mit ihrer markanten Bugbemalung in Form roter Lippen und einer roten Rose auf uns. Ich schaffe es noch schnell ein Erinnerungsfoto mit Schiff der Deutzer Brücke und dem Kölner Dom im Hintergrund zu machen, bevor uns die freundliche Crew zum Einsteigen herbeiwinkt. Bei der Einschiffung werden direkt rote Rosen für die Gäste verteilt, für die auf der Kabine extra eine kleine Vase am Spiegel bereitsteht. Temperaturen nahe Null Grad halten mich nicht davon ab, das Ablege-Manöver inklusive Drehung vom leicht vereisten Sonnendeck aus zu verfolgen. Als Belohnung bricht nochmals die Sonne ein klein wenig das graue Wolkenband auf. Nächster Stopp: Rotterdam.

Doch zunächst schauen wir uns erstmal das Schiff genauer an. Die Deutsche Reederei A-ROSA Flussschiff GmbH nimmt mit der A-Rosa Sena eine Vorreiterrolle in der europäischen Flussschiffahrt ein.

A-Rosa Sena– ein Schiff in einer neuen Dimension

Diese Aussage gilt in mehrfacher Hinsicht. Höher, breiter und mehr Gäste. Die Abmessungen des Schiffs machen es deutlich: 135 m Länge und 17,7 m Breite mit 5 Decks machen die Sena zum größten Flusskreuzfahrtschiff Europas, auf dem ca. 280 Gäste Platz finden. So richtig bewusst werden diese besonderen Schiffsdimensionen erst wenn andere Flussschiffe neben der A-Rosa Sena liegen. Dem Raumgefühl und der Angebotsvielfalt an Bord kommt diese Größe zu Gute. Die allermeisten Gäste bekommen dies in ihrer Kabine auf äußerst angenehme Weise zu spüren. So umfassen die Standardkabinen bereits 21 qm Fläche und ein echter Balkon ermöglicht in sämtlichen Kabinen auf Deck 2, 3 und 4 den Genuss der Flussreise in der Privatsphäre eines eigenen Außenbereichs.

In technologischer Hinsicht beschreitet die A-Rosa Sena ebenfalls neue Dimensionen: Sie ist mit ihrem dieselelektrischen Hybridantrieb seit ihrer Indienststellung im Juni 2022 das klimafreundlichste Flussschiff Europas. Große Elektromotoren, die auf den drei flexibel 360 Grad drehbaren Antriebsgondeln platziert sind, sorgen für Vortrieb. Die Stromversorgung für diese Motoren stellen während der Fahrt Dieselgeneratoren sicher oder das riesige Akku-Pack beim An- und Ablegen. Ein entsprechend großer Batteriespeicher (1,4 Megawatt) verbirgt sich unter der Schiffshaube. Im reinen Akku-Betrieb stehen der SENA rund 40 Fahrtminuten – komplett emissionsfrei – zur Verfügung. Kein Wunder, dass die A-Rosa Sena bereits mehrfach für ihre Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet wurde. Sowohl mit dem „Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022“ sowie dem Green Award der gleichnamigen Fundation.

Kabine mit Balkon und cleveren Details

Die großzügig ausgestatteten Kabinen halten einige Überraschungen bereit. Wir fühlen uns im modernen Ambiente mit hellen Grau- und Blautönen auf Anhieb wie Zuhause. Unser Gepäck findet schnell Platz im üppigen Stauraum und dabei fallen mir sofort clevere Lösungen auf: ein praktischer Beistelltisch, eine Wasserkaraffe, die kostenfrei an der Zapfanlage auf dem Gang befüllt werden kann, viele Haken und ein kleines Holzfach unter der Steckdosenleiste, um dort das Smartphone zum Aufladen zu platzieren. Es gibt an Bord sogar USB-Ports Typ A & C, neben reichlichen Steckdosen. Frei von Kunststoffen verpackt, warten flauschige Bademäntel und Slipper auf uns. Im Bad fallen neben der großen Dusche mit Verglasung sofort die hochwertigen weichen Handtücher auf. Wir nutzen die Informationszentrale der Kabine, den große Flatscreen, für die Sicherheitsübungen und entdecken neben der TV-Funktion das umfangreiche Programm an Filmen, Musik mit themenspezifischen Playlisten, ausführlichen Reisedaten sowie das Tagesprogramm. Und schon ruft das Abendessen.

„Premium Alles Inklusive“ und Buffet-Konzept

A-Rosa bietet ein Rundum-Sorglos-Paket. Im Reisepreis sind Frühstücks-, Mittags- und Dinner-Buffet, sowie Einschiffungssnack und Kaffeestunde genauso inklusive wie dazu ganztags hochwertige Getränke. Hinzu kommen die kostenfreie Nutzung von Sauna & Fitness, sowie WLAN, Room Service und soweit verfügbar ein E-Bike-Verleih.

Mir knurrt nun schon der Magen und so suchen wir uns ein Platz im A-Rosa Market, dem großen Buffetrestaurant. Wir schätzen die große Flexibilität und freuen uns, dass es keine festen Tischzeiten sowie festen Sitzplätze gibt. Der Duft des Buffets steigt mir in die Nase – das kommt vom Live-Cooking, was nicht nur ein optischer Hingucker ist, sondern die Frische der Zubereitung verdeutlicht und einfach Appetit macht. Ein extra Bereich mit veganer Kost freut Gäste mit besonderen Essenbedürfnissen. Ich belege mir Gang für Gang meine Teller selbst sehr ansprechend, denn das Auge isst schließlich mit. Da bekomme ich gleich das Angebot des österreichischen Restaurantleiters, bei Bedarf in der Küche anzuheuern. Ich bleibe lieber Gast und erfreue mich an einer deftigen Kartoffelsuppe, leichtem Lachs mit Gemüse als Hauptgang und einem Apfelstrudel mit Vanillesauce als Nachspeise. Nun ist es an der Zeit in die Lounge zu wechseln, wo sich Kapitän Ulli Schwalbe und sein Team unter Applaus vorstellen. So gehört sich das auf einer Flusskreuzfahrt und verdeutlicht die familiäre Atmosphäre an Bord, auch wenn es mit uns deutlich über 200 Gäste sind. Zum Ausklang des ersten Abends testen wir noch eine neue Servicefunktionalität in der A-ROSA-App, die Getränkebestellung am Platz. Auch wenn Kellner zur Bestellungsaufnahme an Bord bereitstehen, so gibt es dennoch die Gelegenheit direkt am Smartphone die Getränkekarte in der App zu laden, Getränke auszuwählen und in der Bestellung die Tischnummer zu ergänzen. Wenig später serviert der Kellner die Wunschgetränke. Während die Kreuzfahrtleiterin noch ein kurzes Quiz auflöst und der DJ mit flotter Musik den Abend ausklingen lässt, fallen mir nach einem ereignisreichen Tag bald die Äuglein zu.

Architektur und Genuss in Rotterdam

Am zweiten Tag auf dem Weg nach Rotterdam erfahren wir vom etwas außerhalb gelegenen Ausweichhafen in Schoonhoven, den wir verkehrsbedingt ansteuern müssen. Auf dem morgendlichen Weg dorthin ziehen leichte Nebelschwaden über die Kanäle, während die Sonne beginnt eine Serie von Windmühlen am Ufer in ein mystisches Licht zu tauchen. Kaum angelegt, warten bereits Shuttlebusse, die uns von Schoonhoven direkt zu einem Parkplatz an der Erasmusbrücke in Rotterdam bringen. Die Sonne räumt den restlichen Nebel ab und macht uns freie Sicht unter blauem Himmel. So marschieren wir auf eigene Faust durch das architektonisch spannende Hafenviertel, vorbei am maritimen Museum zur futuristischen Markthalle. Im Inneren des durch Glasfronten lichtdurchfluteten Gebäudes schlagen die Feinschmeckerherzen höher. An kleinen Marktständen werden Leckereien aus aller Welt angeboten. Speziell Käse, Wurst, Schokoladen und andere Süßigkeiten finden hier Abnehmer. Auch ich kann bei diesem leckeren Anblick nicht nein sagen und verkoste etwas. Danach zieht es uns weiter zu den kunstvollen Kubus-Häusern in leuchtendem Gelb – schräg gegenüber der Markthalle. Wie das tägliche Leben darin aussieht, begutachten wir in einem Kubus-Museumshaus in voller Ausstattung. Weiter geht’s entlang der Fußgängerzone vorbei an der Laurentskerk und am Stadthuis. Als langsam die Dämmerung einsetzt, die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und Geschäften anspringt und uns die Kälte etwas in die Glieder fährt, nehmen wir in einem altehrwürdigen Café Platz. Dort wärmen wir uns bei einer heißen Schokolade und einem Stück Kuchen auf. Danach geht es zurück zum Bus und entsprechend zum Schiff. Bevor das Abendessen ansteht bleibt noch Zeit, so ziehe ich mir den flauschigen Bademantel über und mache mich auf, den Spa an Bord zu erkunden.

Der größte Spa und Wellnessbereich auf einem Flussschiff

Hinter dem Namen Spa-Rosa verbirgt sich ein sehr großzügig dimensionierter Wellness-Bereich. Sobald Sie mit ihrem – in der Kabine bereitgestellten – flauschigen Bademantel bekleidet die lichtdurchflutete Rundtreppe zum Deck 1 nach unten gehen und Sie den SPA betreten, kommt ein Gefühl von Entspannung auf. Ein beruhigender Duft, sanfte Klänge und ein modernes Wohlfühl-Ambiente mit viel Holz entführen Sie auf eine Wellness-Reise. Das könnten Zeilen eines Werbeprospekts sein, wird jedoch von der Sena genauso in die Realität umgesetzt. Wie wäre es zunächst mit einem Gang in die große finnische Sauna, danach eine Abkühlung in der Eisgrotte, ehe Sie sich im Ruheraum vor dem elektrischen Kaminfeuer in eine flauschige Decke einwickeln und ausruhen? Gerade in den winterlichen Monaten gehört auch das zu einem erholsamen Urlaub dazu. Dass dies auf einer Flusskreuzfahrt möglich ist, hat mich auf dieser Reise überrascht. Umso mehr habe ich nach einer Massage in einem der beiden Behandlungsräume auch den Indoor-Whirlpool genossen.

Gleich neben dem Spa-Rosa befindet sich das Fitness-Studio mit mehreren Kardio- und Kraft-Geräten sowie großzügiger Fläche für Workouts. Ich war nicht der einzige, der das Studio genutzt hat. Denn die Größe und Ausstattung des Fitness-Studios lädt definitiv zum persönlichen Aktivprogramm ein.

Wer ist mit uns auf der Reise? Überwiegend Gäste zwischen 40-70 Jahre, doch auch ein paar Familien mit Kleinkindern sind an Bord. Das liegt an der aktuellen Saison ohne Schulferien, denn die A-Rosa Sena hat durchaus genau dieses Publikum im Visier.

Familienfreundlich auf dem Fluss

Auf der A-Rosa Sena heißt es alle Mann, Frau & vor allem Kinder an Bord!

Auch hier geht A-Rosa neue Wege und bietet für die Zielgruppe Familien ein wirklich stimmiges Produkt an. 12 sehr komfortable und kinderfreundlich eingerichtete Familienkabinen (Fotos) auf Deck 1 lassen bis zu zwei Erwachsene und drei Kinder gemeinsam auf Reisen gehen. Schlafkojen für die Kids, ein extra Spieltisch und das alles auf Deck 1 mit einem großen (nicht zu öffnenden) Fenster, sodass die Kinder auch mal alleine in der Kabine bleiben können. Auf die Kleinsten wartet jedoch auf Deck 1 noch ein weiteres Highlight: der riesige Kids Club in Form eines Abenteuerspielplatzes für Seefahrer (Foto). Entsprechende Betreuungsangebote sowie ein extra Familien-Bereich mit gesondertem Buffet im Restaurant und ein flacher Kinderpool auf dem Sonnendeck, lassen das Herz von Eltern und ihren Kindern höherschlagen. Wer auf den Preis achtet freut sich, dass Kinder bis 15 Jahre auf Deck 1 in Begleitung der Eltern kostenfrei mitfahren.

Am Tag 3 auf dem Weg zum Cityhafen von Amsterdam bleibt aufgrund niedriger Brücken das Sonnendeck geschlossen. Hier wird die Schiffsdimension der A-Rosa Sena zur Herausforderung. Das gilt generell für die Auswahl der verfügbaren Strecken. Die Abmessungen des Flussschiffs lassen lediglich Rhein-Touren und keine Nebenflüsse zu. Im Süden lässt sich trotz Schweizer Flagge Basel aufgrund der Schleusenbreite nicht erreichen. In Straßburg ist Schluss für die Sena. Kein Wunder, dass sie bislang primär Routen am nördlichen Rhein bedient.

In Amsterdam legen wir direkt am Rivercruise Terminal sehr zentral an. So lässt sich Hollands Hauptstadt leicht per Spaziergang erkunden.

Grachtenromantik und Weihnachtszauber

Die festlich geschmückten Kanäle, gesäumt von historischen Gebäuden, erwecken den Eindruck, in einem winterlichen Märchen zu wandeln. Zwar zieht früh wieder Nebel auf, was der Stimmung jedoch einen mystischen Kick verleiht. Anstelle eines Museumsbesuchs oder einer Grachtenfahrt, die wir bereits bei einem früheren Besuch erleben konnten, haben wir uns für einen Stadtspaziergang mit etwas Weihnachts-Shopping entschieden. Ein kurzer Stopp für süße Poffertjes darf nicht fehlen. (Foto: Amsterdam1&2)

Zurück an Bord steht ein Abendessen im Sena Grill, dem aufpreispflichtigen Spezialitäten-Restaurant, an. Wir entscheiden uns für eine kulinarische Reise von frischem Sashimi-Sushi, einer Lachs-Bowl mit Teppanyaki-Sauce über ein Filet Mignon bis hin zu Crème brûlée. Das Essen wird per Show-Cooking frisch vor unserer Nase zubereitet. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Interessante Schiffsdetails

Die A-Rosa Sena kann mit weiteren Besonderheiten aufwarten. Auf Deck 4 ganz vorne am Bug lässt sich im Außenbereich Captain´s View der gleichnamige Blick hinter einer Glasfront trotz eisigem Wind genießen. Ich stelle mir diesen Ort für eine Sommerreise als einen meiner Lieblingsplätze vor. Die bequemen Lounge-Möbel laden dazu ein, mit einem Glas Wein oder Cocktail in der Hand das geruhsame Dahingleiten auf dem Fluss zu genießen, während die Uferlandschaft langsam an einem vorbeizieht. Selbst bei geschlossenem Sonnendeck ein wahrer Traum zur puren Entschleunigung. Da hätte ich fast vergessen, dass auf der Außenfläche des Riverside Restaurants heute Abend heiße Maroni und Glühwein serviert werden. Das sind die besonderen Momente einer Advents-Kreuzfahrt. In der Sommersaison kommen die Gäste eher in den Genuss der Up & Down Bar, einer versenkbaren Bar auf dem Sonnendeck. Nicht nur die Schiffsbrücke lässt sich für niedrige Brückenpassagen einfahren, sondern auch diese Bar. Apropos Brücke, Kapitän Schwalbe lädt uns zu einem kurzen Besuch und Austausch auf seine Brücke ein. Ein sehr beeindruckender Arbeitsplatz!

Nächster Stopp Utrecht

Die Sena macht heute etwas außerhalb des Stadtzentrums fest. So nutzen wir die Gelegenheit zu einem sportlichen Spaziergang in die Altstadt entlang kleiner Kanäle mit Blick auf die vielen Hausboote. Unser Weg führt über den Hauptbahnhof durch eine riesige Shopping-Mall, entlang der bekanntesten Gracht Utrechts – der Oudegracht – bis zum majestätischen Utrechter Dom. Die vielen festlichen Lichtinstallationen eignen sind wunderbar für stimmungsvolle Urlaubsfotos. Neben dem Dom lohnt noch ein Besuch der Pandhof Sinte Marie, ein verborgener Klosterhof mit mittelalterlichem Kreuzgang und bezauberndem Garten. Auch im Winter verleiht die schlichte Schönheit dieses Ortes dem Spaziergang eine spirituelle Note. Auf dem Rückweg machen wir an einem kleinen Weihnachtsmarkt neben einer historischen Windmühle halt. Während Weihnachtslieder trällern, besichtigen wir die Mühle und lassen uns von den vielen handgemachten Geschenkideen inspirieren. Nun melden sich meine etwas fröstelnden Füße bei mir. Schon freue ich mich in Gedanken auf einen erneuten Sauna-Gang an Bord.

Am darauffolgenden Flusstag zurück Richtung Köln räumt die Sonne bereits früh morgens den Nebel ab und das mit leichtem Frost überzogene Sonnendeck wird beliebter Treffpunkt der Gäste. Dabei versucht die Crew das Deck vom rutschigen Eis zu befreien und streut sogar etwas Sand. Das habe ich an Bord so auch noch nicht gesehen. Mutige marschieren in Bademänteln Richtung Außenpool und ziehen ein paar Runden im leicht beheizten Pool. Dabei stelle ich mir das sehr belebte Szenario in den Sommermonaten vor, wenn die Gästeschar die Flussfahrt zum Sonnen, Erholen an Deck und die beiden Pools eifrig zur Abkühlung nutzt. Schnell ist der Entschluss gefasst, als nächstes die Sommermonate für eine Flusskreuzfahrt auf der Sena anzusteuern.

Unterhaltungsprogramm an Bord

In der großen Lounge finden Vorträge zum Bau des Schiffes und dessen technischen Details statt, genauso wie ein Weihnachtsquiz oder ein Cornhole-Wettbewerb. Bei letzterem wird mein Ehrgeiz geweckt und so sichere ich uns eine Flasche Prosecco als Sieger. Nach dem Mittagsbuffet mit Platz im lichtdurchfluteten Pavillon suchen wir uns ein schönes Plätzchen in der bereits weihnachtlich geschmückten Lounge. Mit Blick durch die große Panoramaverglasung lassen wir die flache Rheinufer-Landschaft still an uns vorbeiziehen. Plötzlich raunen unsere Tischnachbarn: Wir entdecken einige freilebende Wildpferde am Ufer – und das in Mitten Europas. Die Zeit verfliegt und schon werden leckere Weihnachtsplätzchen sowie Kuchen zur täglichen Kaffeestunde serviert. Wir nehmen die gewonnene Flasche Prosecco mit auf die Kabine, um dort die frühe Abendsonne, die unser Schiff in orangefarbenes Licht taucht, auf unserem privaten Balkon zu genießen. Natürlich darf dabei eine Brückendurchfahrt nicht fehlen, die nicht nur auf Flusskreuzfahrten stets gerne genommenes Fotomotiv und Besucherspektakel sind. Je näher wir an unseren Zielhafen Köln herankommen, desto deutlicher wandelt sich die Uferlandschaft hin zu Industrie- und Kraftwerk-Romantik. Am letzten Abend verabschieden sich Kapitän Schwalbe und sein Team mit einem Toast von den Gästen. Die letzte „Kopfnuss“ (so der Name des täglichen Quiz) wird aufgelöst und wir verabschieden uns mit einem gemeinsamen Cocktail von unseren Mitreisenden, sowie gewonnenen Freunden Carmen und Manuela.

Ach ja, das Abenteuer Schleuse darf auf einer Flussreise nicht fehlen. Allerdings ist dies hier auf dem nördlichen Rhein rar gesät. Lediglich einmal, und das nachts durchquerten wir ein Sperrwerk, das uns auf die passende Flusshöhe transportierte.

Fazit:

A-Rosa wirbt mit dem Slogan „Schöne Zeit“, genau die hatten wir während der Tagen an Bord der A-Rosa Sena. Die enorme Schiffsgröße überzeugt mit viel Komfort: angefangen von der Kabine mit Balkon bis hin zum sehr großzügigen Spa und Fitness-Bereich. Mit dem hybriden Antriebskonzept sowie weiteren Bemühungen zum Thema Nachhaltigkeit nimmt die Reederei eine vorbildliche Führungsrolle in Europa ein.

Auch wenn ich persönlich nicht der Buffet-Liebhaber bin, hier wurde ich durch die vorzügliche Auswahl leckerer Speisen inkl. Live-Cooking kulinarisch bestens verwöhnt. Ob das angedachte Service-am-Platz-Konzept noch für den Teilbereich des Pavillons in Zukunft umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Für mich wäre es eine perfekte Ergänzung des bereits sehr hohen Service-Levels an Bord. Und wer als Familie mit Kindern auf Flussreise gehen möchte, findet mit der SENA genau das passende Schiff. Einen kleinen Wehrmutstropfen bringt die Schiffsgröße jedoch mit sich, aufgrund der gegebenen Wasserwege in Europa beschränkt sich das Fahrtgebiet der A-ROSA SENA auf die breiteren Rhein-Abschnitte im nördlichen Teil.

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Josef Eisenberger

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