Die europäischen Häfen stärken ihre Zusammenarbeit


Anlässlich der Seatrade Cruise Europe 2025 haben die wichtigsten europäischen Kreuzfahrthafenverbände ihr Engagement für eine strategische Zusammenarbeit im Sektor bekräftigt und gleichzeitig die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie über die Auswirkungen des Kreuzfahrtourismus auf Hafenstädte vorgestellt. Eine entscheidende Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und Resilienz in einer sich ständig wandelnden Branche.

Das Panel mit dem Titel European Port & Destination Associations: Community Engagement in Port Cities“ wurde von Figen Ayan, Gründerin von Ayan Consulting und Expertin der Europäischen Kommission, moderiert. Teilgenommen haben die Vorsitzenden der fünf wichtigsten Verbände: Theodora Riga, Präsidentin von MedCruise; Simone Maraschi, Präsident von Cruise Europe; Kay Greenway, Direktorin von Cruise Britain; Klaus Bondam, Direktor von Cruise Baltic; und Monica Berstad, Geschäftsführerin von Cruise Norway.

Die zu Beginn des Jahres 2025 gestartete Studie hatte das Ziel, die gemeinsamen Herausforderungen besser zu verstehen, die durch den steigenden touristischen Druck auf die Infrastruktur, die Umwelt und die Lebensqualität der lokalen Gemeinschaften in Europa entstehen. Die von den Mitgliedshäfen erhobenen Daten ermöglichten es, Trends, kritische Punkte und bewährte Verfahren zu identifizieren und zu teilen.

Eines der ersten Ergebnisse zeigte, dass in den meisten Fällen europäische Häfen derzeit keine erheblichen Beschränkungen für Kreuzfahrtschiffsanläufe verhängen. Dennoch zeigen die Destinationen ein wachsendes Engagement für Nachhaltigkeit, investieren in moderne Infrastrukturen und verteilen die Besucherströme auf größere Gebiete, um den Druck auf die Stadtzentren zu verringern. Zudem werden konkrete Umweltmaßnahmen gefördert, wie die Einführung von Landstromanlagen (Shore Power), Umweltabgaben und die Entwicklung alternativer und nachhaltiger touristischer Routen.

Viele Häfen arbeiten bereits mit Kreuzfahrtgesellschaften, lokalen Behörden und Interessengruppen zusammen, um verantwortungsvollere Landausflüge zu gestalten, die überlaufene Attraktionen entlasten und das Umland stärker einbeziehen. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich auch auf die Entwicklung dezentraler touristischer Angebote, was zur Entzerrung der Besucherzahlen und zur gerechteren Verteilung der wirtschaftlichen Vorteile beiträgt.

Gleichzeitig nehmen die Investitionen in ökologische Lösungen weiter zu und zeigen den klaren Willen, die langfristige Umweltleistung zu verbessern. Auch aus wirtschaftlicher Sicht bleibt der Einfluss des Kreuzfahrtourismus bedeutend: Er generiert erhebliche Einnahmen für lokale Unternehmen und schafft Arbeitsplätze in tourismusnahen Bereichen – obwohl er, mengenmäßig betrachtet, nur einen kleinen Teil des gesamten Tourismusaufkommens der meisten Mitgliedshäfen ausmacht.

Neben der öffentlichen Sitzung hielten die Verbände ein nicht-öffentliches Treffen ab, um laufende Initiativen zu besprechen und Prioritäten für die Zukunft festzulegen. Zu den gemeinsamen Zielen gehören die Verbesserung der Umweltleistung, die Förderung des Datenaustauschs zwischen den Mitgliedern und die Stärkung des Dialogs mit den lokalen Gemeinschaften. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die europäischen Kreuzfahrtdestinationen nicht nur attraktiv und wettbewerbsfähig, sondern auch langfristig nachhaltig bleiben.

Die Präsentation dieser gemeinsamen Arbeit stellt einen wichtigen Moment für die Branche dar, da sie zeigt, dass ein koordiniertes und gemeinsames Vorgehen konkret zu einem ausgewogeneren und respektvolleren Entwicklungsmodell beitragen kann. Die Verbände bekräftigten ihre Absicht, eine gemeinsame Vision zu verfolgen, die wirtschaftliche Interessen, Umweltschutz und das Wohl der Hafenstädte miteinander vereint.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit zu einer globalen Priorität geworden ist, zeigt die Arbeit dieser fünf europäischen Verbände, dass es möglich ist, die Herausforderungen des Kreuzfahrtourismus in Chancen zu verwandeln. Durch Dialog, gemeinsame Maßnahmen und die aktive Einbindung lokaler Akteure kann die europäische Kreuzfahrtindustrie zu einem vorbildlichen Beispiel für die Verbindung von wirtschaftlichem Wachstum und ökologischer Verantwortung werden.

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Giorgia Lombardo

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